Alles was mich bewegt

Gedichte die das Leben Schrieb von mir und Freunden. Alles was mich bewegte, schrieb ich einmal nieder

Thursday, March 08, 2007

das besondere Taufgedicht


Taufgedicht


Eine kleine Seele sprach zu Gott
Ich möchte fort von diesen Ort
Bei Dir , oh Gott ist es wunderschön.
Du darfst mich auch nicht falsch verstehn.
Dich hier bei Dir in der Geisterwelt,
meiner Seele doch etwas fehlt.
Es ist das Sehnen tief in mir,
es treibt mich einfach fort von hier!
Gott versteht den Wunsch der Seele,
und damit ihm an gar nichts fehle,
sprach er :"Mein Kind ich kenne deinen Traum,
denn ich kann tief in deine Seele schaun!
Dein Wunsch anch weiterer Entwicklung , der ist gut!
Gehört dazu eine menge Mut!
Du musst dazu wieder zurück auf die Erde,
damit aus dir noch einen strahlende Seele werde.
Ich hab für Dich genau das richtige Ehepaar,
dort wirst du dich entwickeln ganz wunderbar!"
So machte sich die kleine Seele, auf den Weg auf die Erde,
damit der Traum der kleinen Seele endlich Wahrheit werde.

Das Ehepar sein nun ihr Beiden,
die kleine Seele ist nun voller Freuden
Denn Gottes Wort ist ewig und immer war,
Euer Kind wird sich entwickeln ganz wunderbar!



Dieses Gedicht war das Geschenk einer Freundin an Marcus und Andrea Eschböck zur Geburt Ihrer ersten Tochter Livia.

Livia und ihre Schwester leben mit Ihren Eltern und Grosseltern auf Teneriffa und lernen von kleinauf die Pferdeflüsterer Sprache

Die Rechte dieses Gedichtes liegen bei Beate Eiserlo.

Es darf nur auf Anfage verwendet werden.

Dazu wenden Sie sich die Familie Eschböck.

Thursday, November 16, 2006

Etwas zum Nachdenken

Etwas zum Nachdenken

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl
schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den
frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.
Bei einer zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie
konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien
fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen
Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?".
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit",
flüsterte die Stimme stockend und so leise, daß sie kaum zu hören war.
"Ach die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine
alte Bekannte begrüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit mißtrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des
Weges begleitet."
"Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor
mir? Hast Du keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur
zu gut, das du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will:
Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich ... ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger
Stimme.
Die kleine Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und
nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so
bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören
wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", begann
sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, daß mich einfach niemand
mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für
eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme,
schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die
Pest." Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit
denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter.
Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen:
Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen:
Man muß sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern
und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten
Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und
Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft
begegnet."
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will
ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können
sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden
zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid
bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh.
Aber nur, wer die Trauer zuläßt und all die ungeweinten Tränen weint, kann
seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, daß ich
ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über
ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu." Die
Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und
schließlich ganz verzweifelt.
Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre
Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte
zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie
liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst
von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die
Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete
erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber - wer bist eigentlich du?"
"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder
so unbekümmert wie ein kleines Mädchen.

"Ich bin die Hoffnung."


Schön, gell ? von Inge Wuthe

Monday, November 06, 2006

NIE OHNE DICH


NIE OHNE DICH
Du bist der Traum der Träume ,
mein Herz schlägt wilde Purzelbäume .
Ich bau mit Dir unser Liebeszelt,
und dann gehen wir bis ans Ende der Welt.
In feurigen Flammen steht mein Herz.
Ich hoffe,ich spühre niemals,das Du gehst
und zu mir stehst.
Wir haben uns gefunden und für immer verbunden.
Mein Herz wird immer für Dich beben,
denn ohne Dich kann ich nicht mehr leben.

Saturday, November 04, 2006

Sternschnuppe


Sternschnuppe
Eine Sternschnuppe für Dich vom Himmel fällt ,
Du vor Freuden den Atem anhältst ,
das Naturschauspiel bewunderst .
Dir wünscht ,das auf dieser Welt keiner hungerte
das alle glücklich sind .
Komm erzähl Deinen Wunsch dem Wind,
schliess Deine Augen geschwind .
Die Sternschnuppe leuchtet heut nur für Dich,
sie möchte das du glücklich bist .
All Deine Ängste sollst Du vergessen .
Sie ist nur für Dich da gewesen.
Um Dich zu beglücken ,
um Dich zu entzücken .
Du sollst in ihr ein Zeichen sehn
Sternschnuppen wirst Du immer wieder sehn .
v. Ilse Maria

Die Frau aus dem Regenbogen ...


Die Frau aus dem Regenbogen ...
von Heinz Körner

Es war einmal ein Mann, der in seiner Jugend etwas sehr Seltsames erlebt
hatte. Niemals hatte er darüber gesprochen, niemandem davon erzählt. Doch
immer hatte er dieses Erlebnis in sich getragen und keinen einzigen
Augenblick davon vergessen.
An diesem lauen Sommerabend saß dieser Mann mit seinem Sohn unter einem
Baum, um sich ein wenig auszuruhen. Und an diesem Abend begann er zu
erzählen, gerade als die Sonne sich verabschiedete, und die Nacht sanft und
warm den Alten und seinen Sohn in ihre Arme nahm: "Unter diesem Baum, mein
Junge, da bin ich vor vielen, vielen Jahren gesessen, als mir damals etwas
Unerklärliches und Geheimnisvolles geschah."
Sein Sohn blickte ihn erstaunt an. Nie war sein Vater ein großer
Erzähler gewesen. Doch nun fuhr er fort: " Es war so ein warmer Sommertag
wie heute. Ich war noch jung, etwa in deinem Alter. Ich suchte ein wenig
Ruhe und ging spazieren, als mich plötzlich ein Regen überraschte, einer von
diesen kurzen, aber heftigen Sommerregen. Unter diesem Baum fand ich damals
Schutz. Und nach dem Regen blieb ich noch ein wenig sitzen, um mich von der
Sonne wieder wärmen und trocknen zu lassen."
Er atmete tief durch, schwieg eine Weile und blickte seinem Sohn
forschend in die Augen. Dieser erwiederte den Blick seines Vaters offen und
aufmerksam und wartete. "Ja", sprach der Alte weiter, "dann geschah es. Ich
weiß nicht, ob ich eingeschlafen war oder was auch immer geschehen sein mag,
jedenfalls schreckte ich plötzlich auf. Ein unglaublich schöner Regenbogen
überspannte den ganzen Himmel. Doch seltsam: Das Ende dieses Regenbogens
schien nur wenige Schritte von mir entfernt zu sein. Ich war verwirrt und
wußte nicht, wie mir geschah. Da trat plötzlich aus dem Rausch der Farben
eine Frau auf mich zu."
Sein Sohn runzelte ein wenig die Stirn. Der Alte nahm dies wohl wahr,
redete aber einfach weiter: "Ich weiß, daß das verrückt klingt. Aber glaub
mir: Genauso ist es damals geschehen."
Noch einmal holte er tief Luft. "Diese Frau war wie ein Traum. Sie war
alles, was sich ein Mann bei einer Frau nur wünschen kann. Ich meine nicht
nur Äußerlichkeiten. Obwohl ich sie ja nie zuvor gesehen hatte, wußte ich
das alles sofort. Wirklich seltsam ..." Er schüttelte den Kopf. "Nun ja, wie
dem auch sei", nahm er den Faden wieder auf, "diese Frau aus dem Regenbogen
setzte sich neben mich und sprach mit mir. Um ehrlich zu sein: Ich sprach
mit ihr. Sie selbst sagte eigentlich nur drei Sätze. Vielleicht war es die
Aufregung, vielleicht meine Unsicherheit, wer weiß? Ich redete von mir und
meinen Träumen, von meinen Sorgen und Nöten, von allem Möglichen. Später
schämte ich mich, weil ich wie ein Wasserfall geredet hatte. Doch ich
glaube, sie hat es verstanden. Wohl niemals in meinem Leben habe ich so viel
und so lange geredet wie damals."
Sein Sohn blickt ihn liebevoll an, fühlte sich seinem Vater auf einmal
sehr nahe und hätte ihn am liebsten in den Arm genommen. Doch er tat es
nicht, sondern fragte: "Diese drei Sätze, Vater, erinnerst du dich noch an
sie?"
"Aber sicher", nickte der Vater, "ich habe sie nie vergessen. Es waren
eigentartige Sätze. Einer lautete: Es liegt in deiner Hand, du bestimmst
dein Leben, auch wenn es nicht immer so scheint." Nachdenklich blickte er
vor sich hin und schwieg.
"Und die anderen Sätze?" fragte sein Sohn weiter.
"Ach ja!" Der Alte schien aus einem Traum zu erwachen, und es war, als
müsse er erst wieder zu sich finden. Doch dann sprach er weiter. "Der zweite
Satz war: Versuche die Menschen zu lieben, auch wenn sie es dir nicht leicht
machen werden. Immer habe ich im Grunde versucht, auch so zu leben, obwohl
ich fürchte, daß ich viel zu selten geliebt habe."
Wieder lächelte der Sohn, und dieses Mal war er es, der eine Weile
nachdenklich vor sich hinblickte.
"Der dritte Satz", fuhr sein Vater fort, "war der seltsamste. Ich habe
ihn wohl nie ganz begriffen: Laß es so geschehen, wie es ist, auch wenn du
manchmal lieber gegen vieles kämpfen möchtest." Er schwieg, und es schien,
als habe er die Erzählung beendet.
Gedankenverloren folgte der Blick seines Sohnes einem welken Blatt, das
im leichten Sommerwind zur Erde schwebte. Schließlich sagt er: " Es lohnt
sich, über alle drei Sätze nachzudenken und zu reden, Vater. Mir scheint, du
hast sie meistens nur mit dir herumgetragen und nur wenig davon verstanden,
wenn ich dich und dein Leben so betrachte."
Sein Vater blickte ihm aufmerksam ins Gesicht. "Da magst du vielleicht
recht haben", sagte er traurig und fuhr fort: "Weißt du, je älter ich wurde,
desto mehr habe ich das auch gefühlt. Doch denke ich, daß nicht jeder dieser
drei Sätze so stimmen muß. Man kann darüber auch streiten - obwohl ich es
manchmal, tief in mir, anders fühle. Und heute ist es für vieles zu spät,
mein Sohn."
"ich weiß nicht Vater", sagte der junge Mann. "Oft ist es nur eine
Ausrede, wenn jemand so etwas sagt. Aber wie ging denn die Geschichte mit
dieser Frau weiter?"
Jetzt war es der Vater, der seinen Sohn liebevoll anblickte und am
liebsten in die Arme genommen hätte. Auch er erzählte statt dessen weiter: "
Es war damals sehr spät geworden über meinem vielen Gerede und bereits
dunkel, als ich auf einmal nichts mehr zu reden wußte. Da setzte sich diese
Frau zu mir und nahm mich in ihr Arme." Der Alte lächelte und seufzte tief.
"Und dann war sie sehr zärtlich zu mir. Ich glaube, sie brachte mir die
Liebe bei, wie man das zu nennen pflegt. Nie wieder habe ich solch eine Frau
erlebt."
"Du meinst die körperliche Liebe?" wollte sein Sohn wissen.
Der Vater nickte. "Ja und nein" Es war mehr als körperliche Liebe, da
war so vieles." Wieder schwieg er eine Weile, bevor er stockend
weitererzählte: " Es ist einfach nicht in Worte zu fassen, was da geschah.
Weißt Du, es war, als würde ich plötzlich losfliegen, mitten in den
Sternenhimmel über uns. Der Mond hob mich empor und nahm mich in sich auf.
Und die Sonne gab mir Kraft und zündete etwas in mir an, obwohl sie nicht
einmal zu sehen war. Und die Sterne tanzten um mich, und ich flog mitten ins
All, ins Herz aller Dinge. Und ich fühlte und erlebte, was ich einfach nicht
beschreiben kann. Die Zeit stand still, und dann raste sie wieder an mir
vorbei. Mein Körper schien auseinander zu brechen, und doch fühlte ich mich
so fest und sicher in mir wie nie zuvor. Manchmal dachte ich, vor lauter
wilder Leidenschaft irre zu werden, und doch war es in mir unglaublich still
und friedlich." Er schüttelte den Kopf. "Ach, es ist einfach unbeschreiblich
gewesen, im wahrsten Sinne des Wortes, was diese Frau damals mit mir gemacht
hat."
Vater und Sohn blickten sich lange an. Dann sagte der Sohn: "Es war ja
nicht nur die Frau, die etwas gemacht hat. Du hast ja auch dazu beigetragen,
oder nicht?"
Sie saßen eine ganze Zeit schweigend beieinander. Es war still unter dem
Baum und in die Nacht, und ein klarer, wunderschöner Sternenhimmel tat sich
über ihnen auf.Die beiden Männer hingen ihren Gedanken nach, jeder seinen
und doch den gleichen. Irgendwann räusperte sich der Sohn und fragte: "Und
was geschah dann noch weiter, Vater?"
Sein Vater hob den Kopf, und wieder schien es, als wäre er eben erst aus
einer anderen Welt zurückgekehrt. Schließlich antwortete er: "Eigentlich
nichts Besonderes. Irgendwann in der Nacht bin ich damals zu mir gekommen.
Es hat lange gedauert, bis ich mich und meinen Verstand wieder beisammen
hatte. Die Frau war verschwunden und ich habe sie bis heute niemals wieder
gesehen". Auf einmal schien er dem Weinen nahe. "Weißt Du, mein Junge, ich
habe sie immer gesucht. Hier unter diesem Baum, in jedem Regenbogen und in
jeder Frau. Aber ich habe sie nie gefunden. Keine Frau war so wie sie, keine
hat mir so zugehört, mir solche Sätze gesagt, mich in solche Leidenschaft
versetzt. Und glaub' mir, ich habe viele Frauen gekannt. Auch deine Mutter,
die ich wirklich sehr gern habe, auch sie ist nicht wie diese Frau." Seine
Stimme wurde leiser. "Die Frau aus dem Regenbogen...", lachte er vor sich
hin, "ich weiß nicht einmal ihren Namen. Und nie habe ich so richtig
begriffen, was sie mir sagen wollte. Vielleicht habe ich deshalb mein ganzes
Leben lang im Grund nur nach ihr gesucht."
Sein Sohn blickte ihn voller Wärme an. "Ich weiß nicht, Vater", sagte
er. "Vielleicht?" Er dachte nach, rang nach Worten und fuhr schließlich
fort: "Ich glaube, sie hat dir etwas Großes geschenkt: Liebe aus Leib und
Seele." Er atmete tief die kühler werdende Nachtluft ein. "Ja, und du hast
dieses Geschenk nicht weitergegeben, sondern dein Leben lang immer mehr
davon gesucht, überall und jederzeit hast du noch mehr von dieser Liebe
gesucht."
Er erhob sich und streckte sich ausgiebig. "Wie wohl jeder Mensch",
sagte er dann weiter, "wir suchen alle nach Liebe, in jeder Frau und in
jedem Mann, auch ich. Und dabei vergessen wir das Wichtigste."
Der Vater blickte zu seinem Sohn auf, Tränen in den Augen, fassungslos,
und murmelte: "Du hast sie verstanden." Und noch einmal: "Ja, du hast sie
verstanden." Und dann sagte er, noch immer unter dem Baum sitzend und zu
seinem Sohn aufblickend: "Ich glaube, jetzt fange auch ich an zu verstehen.
Komm, mein Junge, hilf deinem Vater nun auch noch beim Aufstehen."
Der junge Mann half seinem Vater, und schweigend machten sie sich auf
den Heimweg in dieser kühler werdenden Sommernacht. Auf einmal raschelten in
dem Baum die Blätter, und der Mond schien durch die Äste genau dorthin, wo
die beiden Männer gesessen waren.
Weder Vater noch Sohn sprachen noch einmal über die Frau aus dem
Regenbogen - aber etwas war zwischen ihnen geschehen, was unauslöschlich
war. Beide hatten sich verändert. Auch die Fau des alten Mannes spürte das.
Doch erfuhr sie niemals von dem Erlebnis ihre Mannes und von dem Gespräch
zwischen Vater und Sohn.

Als der Sommer zur Neige ging, machte der Alte, wie so oft, einen
Spaziergang am Nachmittag. Es war warm und roch nach Herbst, und etwas
Eigenartiges lag in der Luft. Später regnete es kurz und heftig, und danach
verzauberte ein unglaublich schöner Regenbogen den Himmel. Der junge Mann
zeigte ihn seiner Mutter und dachte insgeheim an seinen Vater. Still
lächelte er vor sich hin und verstand auf einmal noch mehr von der Suche
seines Vaters. Wieviel Farben, so fragte er sich in diesem seltsamen
Augenblick, wieviel Farben mag wohl die Sehnsucht haben?
Mitten in der Nacht wurde er von seiner Mutter geweckt. Voller Sorge bat
sie ihn, nach dem Vater zu suchen, weil er von seinem Spaziergang nicht
heimgekehrt war. Sofort machte er sich auf den Weg.
Aus irgendeinem Grund wußte er, wo er seinen Vater finden würde. Und da
war er dann auch. Still und friedlich lag er unter seinem Baum, ein
glückliches Lächeln im Gesicht.
Der Sohn begriff sofort. Er nahm den alten Mann in die Arme und drückte
ihn liebevoll an sich. Und während er bitterlich weinend mit seinem toten
Vater in den Armen unter diesem Baum saß, rauschte es wieder in den
Blättern, und der Mond warf ein mildes Licht auf die beiden.
Da huschte ein Lächeln über das tränenüberströmte Gesicht des jungen
Mannes, und er flüsterte seinem Vater ins Ohr. "Du weißt es nun, nicht wahr?
Sie hat es dir gesagt."
Er drückte ihn ein letztes Mal an sich und war sicher, daß sein Vater
die Frau aus dem Regenbogen noch einmal gesehen hatte.

Das Gedicht die Maske


Die Maske
Jeder hält sie vor`s Gesicht.
Viele haben sie auf
aber man kommt nicht drauf.
Mache tragen sie so perfekt,
das man denkt ,
was man in ihren Gesichtern liest ,
sei echt.
Was hinter ihren Masken steckt
wenn man das alles wüsst.
Verzweifelte Herzen,
Kummer und Angst.
Sehnsüchte die heiss brennen,
aber man kann es bei vielen Menschen
nicht erkennen.
Sie tragen ihre Maske so perfekt,
das man meint
ihr lächeln sei echt.
Versucht hinter diese Maske zu sehn,
dann werdet ihr eure Mitmenschen
besser verstehn.

Ilse Maria